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Umwelt-Klima-Energie
© Joachim Krause 2003
MERKBLATT:
Unser Umgang mit Energie
und der mögliche Klima-Wandel
(einige Fakten und Zusammenhänge)
n In den 30
Jahren von 1990 bis 2020 wird die Menschheit mehr Energie verbrauchen als in
der gesamten Menschheitsgeschichte bis 1990.
n Viele Geräte
in den Haushalten verbrauchen im Bereitschaftsbetrieb („stand-by“) ständig
rund um die Uhr Strom, ohne Nutzen zu bringen. Kennzeichen: irgendwo brennt ein
rotes Lämpchen, flimmern grüne Ziffern oder ein Transformator brummt leise im
Gerät. Jede neunte Kilowattstunde, die in den Haushalten bezahlt wird (das
sind 60 bis 130 Euro im Jahr für einen durchschnittlichen Haushalt!),
verschwindet so im Leerlauf - das ist deutschlandweit im Jahr mehr Strom, als
in ganz Sachsen sinnvoll verbraucht wird (entspricht der Leistung von zwei
Atomkraftwerken!). Da hilft nur Abschalten!
n Martin Luther
in seiner Erklärung zur vierten Bitte des Vaterunsers:
„Was heißt denn täglich Brot? Alles, was zu des Leibes Nahrung und Notdurft
gehört, wie Essen, Trinken, ... gut Wetter...“
n Treibhauseffekt:
Spurengase in der Atmosphäre bewirken, dass ein Teil der von der Sonne eingestrahlten
Energie in den unteren Luftschichten als Wärme „festgehalten“ wird.
A) der natürliche, lebensdienliche Treibhauseffekt:
Natürlich vorkommende Spurengase mit weniger als 0,1 Prozent Anteil in der Luft
(Wasserdampf, Kohlendioxid u.a.) bewirken, dass die Temperatur an der Erdoberfläche
um 33 Grad höher ist als ohne diesen Effekt - damit wird die Erde erst ein
wohnlicher Lebensraum!
B) der zusätzliche, menschen-gemachte Treibhauseffekt:
Durch Tätigkeit des Menschen (Energieverbrauch, Industrie, Landwirtschaft) gelangen
zusätzliche Spurengase (Kohlendioxid, FCKW, Methan, Stickstoffoxide u.a.) in
solchen Mengen in die Atmosphäre, daß sie eine zusätzliche Erwärmung der
Erdatmosphäre bewirken und langfristig Klimaveränderungen eintreten könnten
(weltweiter Temperaturanstieg, Zunahme von Wetterextremen, Verschiebung von
Klimazonen, Anstieg des Meeresspiegels, Umweltflüchtlinge).
Die Menschlichen Einflüsse auf das Klimageschehen sind seit etwa 200 Jahren
nachzuweisen, sie sind stärker als alle bekannten natürlichen Klimafaktoren,
und die sich abzeichnenden Veränderungen geschehen schneller als jemals zuvor
in der Erdgeschichte.
n Die DDR lag im
Pro-Kopf-Verbrauch an Energie in Europa auf dem ersten Platz.
n
Klimawandel?
a)
Beobachtungen:
·
Temperaturanstieg:
weltweiter Durchschnitt in den letzten hundert Jahren: + 0,74 Grad; Deutschland
+ 0,86 Grad;
Temperaturzunahme hat sich in den letzten 50 Jahre noch einmal beschleunigt;
in Sachsen seit 1950: + 1 Grad;
die zehn wärmsten Jahre seit Beginn exakter Temperatur-Aufzeichnungen sind nach
1990 aufgetreten
·
Meeresspiegelanstieg im 20.
Jahrhundert: + 17 Zentimeter
·
Abschmelzen
der Gletscher in den Alpen (haben seit 1850 mehr als die Hälfte
ihrer Masse verloren)
·
vereiste
Meeresfläche in der Arktis ist seit 1978 im Sommer um 22 Prozent zurückgegangen
·
extreme
Wetterereignisse (Hitzewellen, Dürren, heftige Niederschläge) sind häufiger
geworden;
Intensität tropischer Stürme hat sich erhöht
·
Zunahme der
Kohlendioxid-Konzentration in der Atmosphäre
von 280 ppm (= 0,028 %) im Jahr 1750 auf derzeit 380 ppm gestiegen;
Konzentration ist heute höher als jemals in den letzten 650.000 Jahren
·
Zugvögel ändern ihr
Verhalten (sächsische Störche fliegen nur noch bis Spanien)
b)
Perspektiven:
·
weiterer
Temperaturanstieg: weltweit bis 2100 um 1,8 bis 4,0 Grad;
das ist eine schnellere Veränderung, als sie jemals in den letzten 10000 Jahren
aufgetreten ist;
die größte Erwärmung findet in den nördlichen Breiten statt; Sachsen bis 2050:
+ 2 Grad;
0,6 Grad Erwärmung treten auch dann ein, wenn ab sofort keine Treibhausgase
mehr ausgestoßen würden
·
Meeresspiegelanstieg bis 2100: +
18 bis 59 Zentimeter
·
Abschmelzen
der Gletscher und der Polkappen:
Alpen in 60 Jahren eisfrei?;
dauerhafte Erwärmung deutlich über 3 Grad könnte zum vollständigen Abschmelzen
des Grönlandeises führen:
à
Meeresspiegelanstieg um 7 Meter
·
dramatische Veränderungen
bei der regionalen Verteilung von
Niederschlägen
·
Zunahme von
meteorologischen Extremereignissen (höhere Tagesmaxima der Temperatur,
mehr Starkniederschläge, weniger Frosttage, Trockenperioden im Sommer)
·
Verschiebung
von Klimazonen (Anpassung ökologischer Systeme, Landwirtschaft?);
Temperaturerhöhung um 1 Grad: 200 bis 300 km polwärts bzw. 200 Höhenmeter im Gebirge
n Windenergie
lieferte 2006 5,1 Prozent der Stromerzeugung in Deutschland. Wenn man diese
„nur 5 %“ in Kohlekraftwerken erzeugen würde, entspricht das einer
Braunkohlemenge , die mehr als drei Millionen LKW zu je 10 Tonnen füllen.
n In der Energiestatistik liegen beim Energieverbrauch die
Bereiche VERKEHR und (private) HAUSHALTE deutlich vor der INDUSTRIE.
n So kann jeder
Autofahrer seinen Spritverbrauch um 15 bis 20 Prozent (1 bis 2 Liter auf 100
km) senken: frühzeitig hochschalten (ab 2000 Umdrehungen), niedertourig fahren
(immer im höchstmöglichen Gang), vorausschauend fahren (wenig bremsen und beschleunigen),
Motor auch bei kürzeren Stillstandszeiten abstellen, höheren Reifendruck einstellen
(Wert für volle Beladung).
n Der Öl-Multi
SHELL erwartet, dass Mitte des nächsten Jahrhunderts mehr als die Hälfte der
weltweit genutzten Energie aus Sonne, Wind, Biomasse usw. kommen wird. Er
stellt aus Klimaschutzgründen seine Strategie um und hat z.B. 1999 die
weltgrößte Fabrik für Solarzellen errichtet.
n Das
Umweltbundesamt meint: „Zur Erreichung des Klimaschutzzieles ist die Kernenergie
auf Dauer nicht notwendig.“
Auch der Weltenergierat (WEC) hat ein (bezahlbares) Energieszenario entworfen,
das auf erneuerbare Energieträger orientiert und langfristig ohne Kernenergie
auskommt.
n Atomenergie
liefert derzeit 31 Prozent der Stromerzeugung, aus Windenergie stammen etwa 3
Prozent. (Um diese „nur drei Prozent“ in der Stromerzeugung durch Verbrennung
von Braunkohle zu ersetzen, wären etwa 2 Millionen LKW notwendig, beladen mit
je 10 Tonnen Braunkohle)
n „Heizer im
Treibhaus Erde“ (Kohlendioxid-Ausstoß je Einwohner im Jahr 2000)
USA |
20,9 Tonnen |
Deutschland |
10,1 Tonnen |
Japan |
9,3 Tonnen |
Frankreich |
6,5 Tonnen |
China |
2,0 Tonnen |
vertretbarer
Pro-Kopf-Ausstoß aus Klimaschutz-Gründen |
2,3 bis 3,3
Tonnen; |
n ein
„leuchtendes Beispiel“:
Eine Energiesparlampe (20 Watt) verbraucht nur ein Fünftel der bisherigen Strommenge
bei gleicher Lichtleistung und lebt 8x so lange wie eine normale Glühlampe (100
Watt); damit erspart ein Lampenwechsel der Umwelt und dem Klima die Verbrennung
von 14 Zentnern Braunkohle und dem Portemonnaie eines Privathaushalts Stromkosten
in Höhe von 160 DM!
(Effekt? - jeder Haushalt in Deutschland 1 Energiesparlampe = 2 Großkraftwerke)
n Entwicklung
der Weltbevölkerung
10000 v.Chr. |
4
Millionen Menschen |
2000 v.Chr. |
27
Millionen Menschen |
zu Jesu
Lebzeiten |
100
Millionen Menschen |
1000 n.Chr. |
350
Millionen Menschen |
1900 n. Chr. |
1,7
Milliarden Menschen |
2002 n Chr. |
6,1
Milliarden Menschen |
UNO-Prognose
für das Jahr 2050 |
9,2
Milliarden Menschen |
n Derzeit
verbraucht die Menschheit in einem Jahr so viel fossile Energieträger (Kohle,
Erdöl, Erdgas), wie sich in 1 Million Jahren gebildet haben.
n Ein Fünftel
der Weltbevölkerung (in den reichen Ländern des Nordens) beansprucht vier
Fünftel der Schätze dieser Erde. Wenn alle heute lebenden Menschen (6,1 Milliarden)
mit solchen Ansprüchen leben wollten, wären drei zusätzliche Planeten vom TYP
ERDE erforderlich ...
n versteckte
Energie:
Um ein Blatt (!) weißes Papier (5 Gramm) herzustellen, ist eine Energiemenge
erforderlich, die 5,5 Gramm Erdöl (oder 26 Gramm Braunkohle oder 0,06 kWh)
entspricht. Mit dieser Energiemenge kann eine 60-Watt-Glühlampe eine Stunde
lang brennen.
n Alternative Stromanbieter (mit nachprüfbar hohem Anteil an
erneuerbaren Energien und effektiver Energienutzung):
www.lichtblick.de, www.ews-schoenau.de, www.greenpeace-energy.de,
www.naturstrom.de ;
wenn Sie allgemein einen neuen Anbieter suchen (Eingabe des derzeitigen
Verbrauchs, dann Auswahl nach Preis- und Öko-Kriterien): http://www.stromseite.de/suchen/rechner22_neu.php